
Toni Sousa Fernandes: "Wir haben eine solide Fahrerbasis, mit der wir an guten Tagen auch am Treppchen schnuppern können."
Toni Sousa Fernandes wird auch 2025 als Porschwe-Racing Fahrer in der InWiTo-Racing Series an den Start gehen. In einem exklusiven Interview mit InWiTo-Racing.com verriet er jedoch, dass er immer noch die Leidenschaft hat, in der InWiTo-Racing Series zu fahren und den Willen mit dem Team an der Spitze anzugreifen. Sollte dies jedoch nicht gelingen, wird sich der Portugiese nicht so schnell demotivieren lassen.
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InWiTo-Racing: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst! Lass uns gleich mit der ersten Frage beginnen. Wie bist du ursprünglich zum Motorsport gekommen und was hat dich motiviert, in der InWiTo Racing Series zu fahren?
Toni Sousa Fernandes: Ich bin schon lange Motorsport interessiert, so wirklich zum Kartfahren, bin ich in 2009 gekommen, damals wurden wir Beruflich zur Synaxon Kart Challenge in Werther eingeladen und da ich der Meinung war, dass ich so etwas besser und größer organisieren könnte, habe ich mich dran gemacht und selbst mit meinen Freunden Willi und Ingo angefangen etwas zu organisieren. Daraus ist die InWiTo-Racing Series entstanden, an der ich auch als Fahrer teilnehme.
InWiTo-Racing: Du fährst für Porschwe Racing ein Mittelfeld-Team. Was sind die größten Herausforderungen, mit denen du konfrontiert bist, und wie gehst du damit um?
Toni Sousa Fernandes: Wir haben eine solide Fahrerbasis, mit der wir an guten Tagen auch am Treppchen schnuppern können. Wenn unser Team es schaffen würde bei allen Rennen mit der Stammformation an den Start zu gehen, würden wir sicherlich in der Endtabelle weiter oben stehen. In den engen Mittelfeldkämpfen zählt jede Einzelheit und kann am Ende darüber entscheiden, ob man Platz 4 oder Platz 11 ist. Jedes Rennen ist wie ein Training. Man verliert nie. Entweder man gewinnt oder man lernt. Daher ist das meiner Meinung nach schon einer der wichtigsten Punkte und zugleich auch die größte Herausforderung unseres Teams.
InWiTo-Racing: Was sind deine persönlichen Ziele für die aktuelle Saison und welche Schritte unternimmst du, um diese zu erreichen?
Toni Sousa Fernandes: In der letzten Saison haben wir Gesamtplatz 9 erreicht, in einer schwierigen Saison, bei der wir verletzungsbedingt ab dem zweiten Saisonrennen auf Mans verzichten mussten. Ich persönlich sehe schon die Möglichkeit um Platz 5-6 zu kämpfen. Ich versuche dazu natürlich meinen Beitrag zu leisten, in dem ich bei jedem Rennen körperlich so fit wie möglich bin. Die Motivation dazu ist eine Win, Win Situation, da ich mich dadurch nicht ganz so gehen lasse. Was bei den ganzen leckeren Dingen, die es so gibt, schon schwer genug ist.
InWiTo-Racing: Wie wichtig ist die Teamdynamik für dich und deine Leistung auf der Strecke? Könntest du ein Beispiel geben, wo das Team besonders gut zusammengearbeitet hat?
Toni Sousa Fernandes: Wir fahren in der InWiTo-Racing Series Teamrennen, das Team ist das A und O, ohne das, kann man gleich zuhause bleiben. Es bringt nichts den besten Fahrer im Team zu haben, wenn der Rest nicht passt. Wie man immer so schön sagt, ein Team ist immer nur so gut wie das schwächste Glied. Wir gewinnen zusammen und wir lernen zusammen. In dieser Saison hoffe ich allerdings mal wieder ein wenig mehr zu gewinnen und dafür weniger zu lernen.
InWiTo-Racing: In der InWiTo Racing Series gibt es viele talentierte Fahrer. Wer sind deine größten Rivalen, und was schätzet du an deren Fahrstil?
Toni Sousa Fernandes: In der InWiTo-Racing Series sind allerdings so einige talentierte Fahrer. Seit 2-3 Saisons messen wir uns mit unseren Tabellennachbarn CFC Racing Team und KTC Speed Racing regelmäßig auch auf der Strecke. Dabei sind die Zweikämpfe ein wahrer Genuss. Man gibt sich nichts aber immer am fairen Limit und das schätze ich auch an den meisten anderen Teams.
InWiTo-Racing: Wie gehst du mit dem Druck um, der mit dem Fahren in einem wettbewerbsintensiven Umfeld verbunden ist? Hast du spezielle Techniken oder Rituale?
Toni Sousa Fernandes: Spezielle Techniken habe ich dabei keine. Ich bin von Natur aus ein sehr lebhafter Typ. Allerding habe ich eine Sache, die ich schon aus Fußballzeiten für mich nutze. Bevor es losgeht, gehe ich nochmal komplett in mich. Ich nehme in der Zeit nur mich wahr. Das dauert manchmal nur wenige Sekunden, vielleicht Minuten, wenn es möglich ist. In dieser Zeit hole ich mir den nötigen Fokus, den ich für das Rennen brauche.
InWiTo-Racing: Könntest du uns mehr über die Karts erzählen, die Ihr fahrt? Welche Stärken haben sie, und wo siehst du Verbesserungsmöglichkeiten?
Toni Sousa Fernandes: Die Karts sind so das einzige, worauf man nahezu keinen Einfluss hat in der InWiTo-Racing Series. Wenn du ein gutes erwischt, ist es das Beste, was du für dein Ego haben kannst. Leider sind die Karts im Leihkartbereich selten gleich. Die Kartbahn Werther hat es damals nahezu perfekt hinbekommen. Das ist allerdings eher die Seltenheit, daran könnten die Bahnen wirklich arbeiten. Dann kommt man auch gerne wieder, auch wenn gerade kein Rennbetrieb stattfindet um zu trainieren, weil dann wird der Trainingseffekt nochmal viel höher.
InWiTo-Racing: Was sind die wichtigsten Lektionen, die du bisher in deiner Karriere gelernt hast, besonders in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit in der Serie?
Toni Sousa Fernandes: Dass was ich in den ganzen Jahren definitiv gelernt habe, ist das egal wie gut du bist, egal wieviel du trainierst, sei nie überheblich. Die Konkurrenz ist einfach zu nah dran und wird jeden Fehler bestrafen.
InWiTo-Racing: Wie siehst du die Entwicklung des Teams in den kommenden Jahren? Welche Veränderungen oder Verbesserungen planst du, um euch an die Spitze zu kämpfen?
Toni Sousa Fernandes: Das ist schwer zu sagen, der Erfolg des Teams hängt auch immer davon ab, wieviel jeder im Team bereit ist, selbst für sich dafür aufzunehmen. Jede Sekunde auf der Bahn ist Gold wert, sei es bei den Rennen oder auch mal zum Trainieren. Die Körperliche Verfassung ist natürlich auch ein sehr wichtiger Punkt. Daher glaube ich weniger, dass wir um die Spitze oder dem Podium kämpfen werden. Ich wäre allerdings der letzte, der sagen würde, ich will es nicht angehen. Ich liebe und lebe den Wettbewerb schon immer und wenn mein Team sagt, wir gehen es an. Bin ich bereit den extra Meter für sie zu gehen.
InWiTo-Racing: Zum Schluss: Was sind deine langfristigen Ziele im Motorsport? Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Toni Sousa Fernandes: Durch eigener Erfahrung, musste ich schon am eigenen Körper schmerzlich erfahren, was es bedeutet, etwas nicht machen zu dürfen, was man liebt. Daher werde ich alles versuchen auch in fünf Jahren immer noch im Kart sitzen zu können. Die Zeit vergeht sehr schnell, allerdings bestimme ich wann ich für etwas zu alt bin und nicht mein Ausweis. Ich möchte weiterhin versuchen das Beste aus mir herauszuholen und dass alles möglich ist, habe ich letztes Jahr beim 24 Stundenrennen in Palmela gesehen, an dem ich mit dem InWiTo-Racing Series Team teilnehmen durfte. Das war eine große Motivation für mich und pusht mich auch heute noch.